Steinen
Erweiterung Pflegezentrum Au
Studienauftrag im selektiven Verfahren
1. Preis
Zeitraum
2025
Auftraggeber
Alters- und Pflegezentrum Au AG
Visualisierungen
Nightnurse Images
Vom Kloster zum Alterszentrum
Das Alterszentrum Au befindet sich mitten in der offenen Kulturlandschaft zwischen dem Dorf Steinen und dem Lauerzersee. Es bildet Teil eines Gebäudeensembles, welches aus einer ehemaligen Klosteranlage hervorging, zwischenzeitlich als Armenhaus diente und heute auch einen Landwirtschaftsbetrieb miteinschliesst.
Das heutige Ensemble von Gebäuden gruppiert sich um eine vage definierte Mitte. Im Zentrum steht die alte Klosterkirche als einzig verbliebenes Fragment des alten Klosters, sie prägt den Ort zusammen mit dem grossen Nussbaum und dem Bürgerhaus aus dem 19. Jahrhundert.
Hof versus Landschaft
Die heutigen Gebäude genügen in verschiedener Hinsicht den Bedürfnissen der Stiftung nicht mehr und müssen erweitert werden. So bietet sich mit dem Entwurf für die Erweiterung auch eine Gelegenheit, das verunklärte Ensemble einer neuen Identität zuzuführen.
In Anlehnung an die Geschichte des Ortes wird das Thema des Hofs als räumliches und atmosphärisches Zentrum der Anlage gestärkt.
Über eine zusammenhängende Dachfigur wird der Neubauteil mit dem fragmenthaft wirkenden Bestandesbau aus den 90er-Jahren zu einer neuen Gesamtfigur verschmolzen: Genauso wie bei alten Klosteranlagen nahtlos ergänzt und weitergebaut wurde.
Das L-förmige Haus Mythen wird nach Norden verlängert, der Eingang wird neu in den Schwerpunkt der Gebäudefigur verlegt. Durch die Anordnung der Cafeteria zum Hof hin wird dieser als zentraler Begegnungsraum für BewohnerInnen und Gäste aktiviert.
Auf der zur Landschaft hingewandten Ostseite fügt sich die psychogeriatrische Station als eingeschossiger Annexbau mit kleinem Innenhof an.
Typologisch an einen Kreuzgang erinnernd, bietet der Hof einen zusätzlichen geschützten Aussenraum für die BewohnerInnen.
Die Pflegewohngruppen in den beiden Obergeschossen werden ost- und nordseitig an den Bestand angebaut.
Es entsteht eine Grundrissfigur, welche sich durch eine grosse Übersichtlichkeit auszeichnet und immer wieder verschiedene Ausblicke in die umgebende Landschaft und attraktive Nischen zum Aufenthalt bietet.
Jeweils zwei Zimmer bilden zusammen mit einem grossen Bad eine Zimmergruppe mit eigenem halbprivaten Vorbereich. Dieser ist über ein halbtransparentes Möbelstück mit Sitzgelegenheit vom allgemeinen Erschliessungsbereich abgetrennt und schafft so eine gewisse Intimität für den Gang vom Zimmer ins Bad.