Reinach

Neubau Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte


  • Wettbewerb selektiv

    1. Preis

  • In Zusammenarbeit mit

    Joos & Mathys Architekten

  • Jahr

    2016-2021

  • Bauherrschaft

    Stiftung WBZ Reinach

  • Bausumme

    42 Mio CHF

  • Gartengestaltung

    Vogt Landschaftsarchitekten


Die Institution WBZ Reinach bietet seit vielen Jahren ein Wohn- und Arbeitsumfeld an für Menschen mit Behinderungen verschiedenster Art. Die bis anhin auf mehrere Häuser verteilten Räumlichkeiten werden neu in einem zusammenhängenden Gebäudeensemble konzentriert, wofür ein Neubau zu planen war in enger Verbindung mit dem bestehenden Haupthaus.

Das neue Gebäude bietet den Bewohnern eine reichhaltige atmosphärische Welt an, findet doch Ihr gesamtes Leben, das Wohnen, das Arbeiten und die Freizeit, aufgrund Ihres eingeschränkten Bewegungsradius überwiegend an diesem Ort statt.

Neubau in zweiter Reihe

Für den Erweiterungsbau stand eine der Strasse abgewandte grosse Parzelle zur Verfügung, gleichzeitig sollte die Eingangssituation am bestehenden Ort neu gelöst werden.

Der neugestaltete Haupteingang wird durch eine langgezogene Wandelhalle mit dem Neubau verbunden, welcher sozusagen in zweiter Reihe durch seine kräftige Präsenz bis zur Strasse hin wirkt.

Als horizontale Zäsur in der Nordfassade des Altbaus stellt diese eine ordnende Beziehung zwischen Bestand und Erweiterungsbau her.

Haus und Garten

Die bauliche Konzentration im Norden der zur Verfügung stehenden Parzelle schafft einen äusserst grosszügigen, parkartigen Aussenraum, dessen Abschluss der Neubau mit seiner terrassierten Gestalt bildet. Haus und Garten gehen so miteinander eine enge Beziehung ein, die an historische Hotel- oder Sanatoriumsanlagen erinnert.

Reinach - Neubau Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte - Schmid Schaerer Architekten Zürich
Sanatorium Valbella Davos 1915
Reinach - Neubau Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte - Schmid Schaerer Architekten Zürich
Alvar Aalto: Tuberkulosesanatorium Paimio Finnland

Gestapelte Nutzungen

Die verschiedenen Nutzungsbereiche im Neubau werden vertikal gestapelt: Das Wohnen im oberen Gebäudeteil, wo Aussicht, Besonnung und Ruhe am grössten sind. Die Arbeitsräume im mittleren Bereich, wo die Verbindung zum Altbau liegt, die Kinderkrippe und andere extern genutzte Räume im Gartengeschoss mit eigenem Zugang. Jeder Nutzungsteil erhält dabei seine eigene typologische Ordnung im Grundriss.

Räume für das Arbeiten

Die Arbeitsräume im Neubau sind von einer gewerblichen Atmosphäre geprägt. Sie sind offen und hell gehalten und werden lediglich durch raumhaltige Stützen, welche Haustechnik führen, unterteilt: Mittels Vorhängen kann nach Bedarf eine kleinräumigere Unterteilung geschaffen werden: So werden unterschiedliche Arbeitssettings und Atmosphären ermöglicht.

Räume für das Wohnen

Die Wohnnutzungen besetzen den oberen Teil des Hauses. Geräumige Wohnateliers bilden die eigenen vier Wände für die ständigen Bewohner, sie sind alle nach Süden zum Park hin orientiert und geniessen eine tolle Aussicht ins Birstal. Auf den obersten beiden Geschossen befinden sich kleine und mittelgrosse Wohnungen, welche frei vermietet werden.

Räume für die Gemeinschaft

An verschiedenen Orten im Haus befinden sich Räume zum gemeinschaftlichen Aufenthalt. So etwa die Loggien in luftiger Höhe, welche durch individuelle Farb- und Materialstimmungen eine fast barocke Stimmung erzeugen, oder auch der Gartensaal im EG, der sich für Anlässe und Feiern anbietet.